Pop Oratorium „Luther“ in Düsseldorf
„Wer ist Luther?“ fragten wir gemeinsam mit weiteren 2.800 Sängerinnen und Sängern
(von Jens Tersteegen)
Wir hatten es zwar schon in den großen Proben erlebt, aber als am 4. Februar 2017 im ISS Dome in Düsseldorf das erste Mal der Chor mit knapp 3.000 Sängerinnen und Sängern zum „L-U-T-H-E-R, Luther, Luther, Wer ist Luther?“ ansetzte, war das ein echter Gänsehautmoment. Vor 16.000 Zuschauern wurde in zwei Aufführungen das von Librettist Michael Kunze und Komponist Dieter Falk geschaffene Pop-Oratorium-Luther – das Projekt der tausend Stimmen aufgeführt und der Frage nachgegangen „Wer ist Luther?“.
Das Pop-Oratorium greift dabei heraus, wie Luther beim Reichstag in Worms seine ketzerischen Thesen widerrufen soll und doch für die Wahrheit und den wahren Glauben aufsteht und den Mächtigen der Kirche die Stirn bietet. Allerdings inszeniert als modernes Musical. So kommt Martin Luther, gespielt von Frank Winkels, dann auch nicht in historischer Mönchskutte, sondern im Kapuzen-Pullover daher und neben einem kompletten Sinfonie-Orchester sorgt eine große Band für den richtigen Sound. Laser und Light-Show, Nebel und Rockguitarren-Solo gehören ebenso dazu wie die mal leisen, mal beschwingten, mal nachdenklichen und immer wieder absolut kraftvollen Auftritte der 15 Profi-Sängerinnen und Sänger, die zum Ensemble gehören und die einzelnen Figuren der Handlung darstellen. Aber der eigentliche Mittelpunkt der Aufführung war eben der Chor aus fast 3.000 Sängerinnen und Sängern.
Zahlreiche Chöre aus dem gesamten Rheinland haben in monatelanger Probenarbeit das Luther-Oratorium einstudiert, um sich dann bei Regionalproben, der Haupt- und Generalprobe mit den anderen Chören und Einzelsängerinnen und -sängern zu dem Mega-Chor zu vereinen. Mit dabei waren auch neun Sängerinnen und Sängern von Chor & Band GOOD NEWS. Motiviert von unserem Chorleiter Bernhard Wilmes haben wir uns dem großen Projekt Luther zugewandt und zum Teil allein oder in kleinen Gruppen für die Aufführung geübt.
Die Stiftung Creative Kirche, die das Gesamtprojekt ins Leben gerufen hat, hat dazu neben der Chor-Partitur auch CD´s der Einzelstimmen und eine DVD der Uraufführung zur Verfügung gestellt. So hatte man von Anfang an eine Vorstellung, wie alles zusammen klingen soll und wurde direkt von der Musik mitgerissen. Zunächst in den Regionalproben, an denen jeweils
400 bis 500 Sängerinnen und Sänger teilnahmen, und dann in der Haupt- und Generalprobe wurde dann gemeinsam mit den anderen Chören geprobt. Die Herausforderung für die Dirigenten, die übrigens bei der Aufführung wegen der Masse der Akteure gleich zu dritt gemeinsam dirigierten, lag dabei darin, dass der Chor nicht einstimmig sondern tatsächlich vierstimmig und teilweise fünfstimmig sang. Schon diese Probenphase hat extrem viel Spaß gemacht. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis mit so großen Chören gemeinsam zu singen.
Die beiden Aufführungen waren dann der Höhepunkt. Ein Zuschauer fasste es so zusammen: „Das hatte echt absolut gar nichts mit langweiliger Kirchenmusik zu tun. So begeistert man auch heute Menschen für Martin Luther.“ In der Tat: Spätestens wenn das Publikum mit Chor und Ensemble in „Wir sind Gottes Kinder“ einfiel, war klar, dass es gelungen war, das Publikum zu begeistern und ins Pop-Oratorium mitzureißen. Wir selbst waren auch begeistert. So begeistert, dass vier von uns am 29.10.2017 beim Finale in Berlin, dann mit 4.000 Sängerinnen und Sängern wieder dabei sein werden. Vielleicht wollen Sie ja auch kommen …
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